Fragen und Antworten zur Familienhaftpflichtversichrung

Wer ist versichert?

Der Versicherungsschutz einer Familienhaftpflichtversicherung umfasst in den meisten Fällen folgende Personen und Familienangehörige:

• Ehegatten
• eingetragene Lebenspartner
• Lebensgefährten, wenn unter derselben Anschrift gemeldet und beide ledig sind
• eheliche sowie Stief-, Adoptiv-, Enkel-, Pflegekinder, die das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben
• volljährige, unverheiratete und nicht in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebende Kinder, die sich in Ausbildung befinden (z.B. freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligendienst, akademische Ausbildung, etc.)
• Adoptiv-, Pflege-, Schwieger-, Großeltern und Geschwister, die mit dem Versicherungsnehmer in einer Hausgemeinschaft leben
• Minderjährige Kinder, die nur vorübergehend im Haushalt des Versicherten leben (z.B. Austauschschüler oder Au-Pairs), wobei der Versicherungsschutz maximal für ein Jahr gilt

Was ist versichert?

Wie bei einer Privaten Haftpflichtversicherung üblich, sind sämtliche Schäden abgesichert, die der versicherte Personenkreis anderen Personen im privaten Rahmen zufügt und für die man nach Grundlage der gesetzlichen Haftpflicht Schadensersatz leisten muss. Da in der Familienhaftpflichtversicherung auch die eigenen Kinder mitversichert sind, gilt ein besoderer Anspruch. So ist die Familie auch für bestimmte Fälle versichert, die beispielsweise bei der Kinderbetreuung auftreten oder bei Schadenersatzleistungen, die gegenüber minderjährigen Kindern verlangt werden können.
Ein besonders wichtiger Einschluss beim Versicherungsschutz für die Familie sind die folgenden Fälle:

• Verletzung der Aufsichtspflicht bei minderjährigen Kindern
• Gerichtlich bestellte Betreuung von Angehörigen
• Schutz gegenüber Haushaltshilfen (z.B. Haftpflichtansprüche aufgrund von Diskriminierung)
• Schutz für Haushaltshilfen im Rahmen der beruflichen Beschäftigung (bei Schäden gegen dritte Personen)
• Beaufsichtigung anderer minderjähriger Kinder, die nicht zum Haushalt gehören

Darüber hinaus sind über die private Haftpflichtversicherung auch Schäden mitversichert, die an ärztlich verordneten Hilfsmitteln, wie beispielsweise Blutdruckmessgeräten, verursacht werden. n. In einigen Fällen werden diese nur vorübergehend von der Krankenkasse oder vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Geht ein Gerät während der Inanspruchnahme kaputt, springt die Haftpflichtversicherung ein.

Was ist nicht versichert?

In den Versicherungstarifen gibt es gewisse Ausnahmen, bei denen es zu keiner Versicherungsleistung kommt und eine entsprechende Entschädigung abgelehnt wird. Zum Einen gehören dazu Leistungen, die von den versicherten Haushaltsmitgliedern untereinander gefordert werden. Möchte die Mutter beispielsweise einen entstandenen Schaden vom Vater erstattet bekommen, ist dies über die Privathaftpflicht nicht möglich.

Werden von einer Haushaltshilfe aufgrund eines Personenschadens Haftpflichtansprüche gestellt, ist dies kein Fall für die Familienhaftpflichtversicherung. Für Arbeitsunfälle und andere Schäden gibt es gesonderte Unfall- und Betriebshaftpflichtversicherungen.

Weitere Fälle, in denen die Privathaftversicherung für Familien nicht einspringt, treten ein, wenn:

• der Geschädigte zum Unfallzeitpunkt selbst aufsichtspflichtig war
• die Schuld beim Aufsichtspflichtigen liegt
• die Leistung aus einer anderen Versicherung gefordert werden kann (z.B. Hausratversicherung)

Spezialfall: Minderjährige Kinder

Hat ein Kind das 7. Lebensjahr noch nicht überschritten, gilt es als deliktunfähig. Das bedeutet, dass es per Gesetz für einen Schaden weder haftbar noch verantwortlich gemacht werden kann. Die Eltern müssen für entstandene Schäden nicht finanziell aufkommen. Die Familienhaftpflichtversicherung kann allerdings auf Wunsch der Eltern für eine Entschädigung bezahlen. Kommt es beispielsweise zu einem Schaden innerhalb des Freundeskreises, ist man oft versucht, diesen aus Gefälligkeit zu begleichen.